• KreisSportBund Hildesheim: 3 Fragen an Philipp Garmann

    Philipp Garmann arbeitet als Sportreferent für Vereins- und Organisationsentwicklung & Sportjugend beim KreisSportBund Hildesheim. Einer seiner Hauptaufgaben ist es dabei, Vereine bei Herausforderungen zu unterstützen. Dabei ist auch das Thema „Hauptamt im Verein“ immer wieder im Gespräch. Daher veranstaltet der KreisSportBund Hildesheim nun gemeinsam mit Klubtalent am 26.01.22 eine Online-Vereinssprechstunde. Im Vorfeld haben wir mit Philipp über die Sprechstunde und die aktuelle Situation der Vereine in der Region gesprochen. 

    Hallo Philipp, wie schätzt du die aktuelle Situation eurer Vereine ein? 

    Die aktuelle Zeit ist eine große Herausforderung für alle Sportvereine. Die Sportvereine kommen langsam wieder in einen „Normalbetrieb“, da durch die 2G-/3G-Regelungen der Vereinssport wieder in einem ähnlichen Rahmen wie zuvor stattfinden kann. Die Vereinsvorstände leisten super Arbeit und sind stets bereit sich den wechselnden Bedingungen und Auflagen zu stellen, die sich durch die schnell, wechselnden Verordnungen ergeben haben. Dennoch ist eine klare abnehmende Tendenz der Mitgliederzahlen, nicht nur aufgrund von Corona, zu erkennen. Aber nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, nimmt ab. Somit werden immer wieder Übungsleiter*innen in verschiedenen Sportarten oder aber auch Nachfolger*innen für Vorstandsämter gesucht. Die Komplexität nimmt auch im Sport zu, sodass immer mehr Bereiche wie z.B. Nachhaltigkeit und Digitalisierung Teil des Vereinsleben werden. Das hat zur Folge, dass auch die Zahl der Aufgaben zunehmen, die auch bearbeitet werden können. Deswegen müssen sich Vereine auch schon frühzeitig mit einer strategischen Ausrichtung auseinandersetzen, um an sich an die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen anpassen zu können.

    Du sprachst davon, dass die Aufgaben für Vereine immer weiter zunehmen. Kann Hauptamt eine Bereicherung für Vereine sein? 

    Da die anfallenden Aufgaben wie gesagt immer mehr zunehmen und im Gegenzug es immer schwerer wird, Personen dafür zu finden, schaffen die vorhandenen ehrenamtlichen Vertreter*innen es nicht mehr, neben dem eigenen Beruf dieses zu erledigen. Das sind aber eben nicht nur Aufgaben, die den Vereinsalltag betreffen, sondern auch die Aufgaben, die über die Zukunft des Vereins von existenzieller Bedeutung sind. Muss ich mein Sportangebot anpassen, weil es nicht mehr zeitgemäß ist oder muss die Struktur des Vorstands aufbrechen, um eine neue Attraktivität des Vereins zu generiere? Durch das neu eingeführte Hauptamt können sowohl strategische als auch alltägliche Aufgaben erledigt werden, die zuvor liegen geblieben oder aber auch erst gar nicht angegangen werden konnten.  

    Was erhofft ihr euch vom Webinar? 

    Wir vom Kreissportbund sehen uns stets als „Dienstleister“ für die Vereine. Durch Fördergelder, Ideen und Veranstaltungen versuchen wir die Vereine so gut es geht zu unterstützen. Da die Entwicklungen uns auch bewusst sind und die Vereine vor immer größeren Herausforderungen stehen werden, möchten wir die Möglichkeit bieten, sich über die Option einer Einführung des Hauptamts Gedanken zu machen. Bei dieser Online-Vereinssprechstunde sollen die möglichen Bedenken angesprochen und womöglich auch geklärt werden und die positiven Erfahrungen anderer Vereine geteilt werden. Am Ende möchten wir unseren Vereine eine weitere Möglichkeit aufzeigen, wie sich der eigene Verein für die Zukunft aufstellen kann. 

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  • Kanu Verband NRW: Jeder Verein sollte sich zumindest mit Hauptamt beschäftigt haben

    Vor dem anstehenden Webinar mit dem Kanu Verband NRW beantwortet Geschäftsführer Jens Lüthge uns einige Fragen. 

    Jens Lüthge ist seit Februar 2020 Geschäftsführer des Kanu-Verbandes NRW e.V. Der Diplom-Sportwissenschaftler hat 2004 seinen Abschluss an der Deutschen Sporthochschule Köln mit dem Schwerpunkt „Sportmanagement“ gemacht und vor seiner Tätigkeit beim Landesfachverband als Sportmarketing und Sponsoringberater in einer führenden deutschen Mediaagenturgruppe tätig. Dort hat er zahlreiche Unternehmen wie z.B. Toyota Deutschland, Vodafone, Netflix oder die TUI beraten. Vor dem anstehenden Webinar mit dem Kanu Verband NRW beantwortet er uns einige Fragen. 

    Hallo Jens, wie schätzt du die aktuelle Situation eurer Vereine ein? 

    Momentan spielt Hauptamtlichkeit – abgesehen von Trainerstellen – keine große Rolle in unseren Vereinen. Dies liegt sicherlich daran, dass viele Vereine nicht die entsprechende Größe haben, oder auch denken, dass es gerade in einer Randsportart extrem schwer sein wird, Hauptamtlichkeit einzuführen. Es gibt in den Vereinen aber sicherlich einige Vorstände, die sich Gedanken über die zukünftige Vereinsentwicklung machen und für dieses Thema grundsätzlich offen sind.

    Was sind neben Corona die größten Herausforderungen für eure Vereine? 

    Herausforderungen bestehen in der Bewältigung der Tagesgeschäftes eines Vereins, bei schwindender Bereitschaft für ehrenamtliche Mitarbeit. Somit werden die personellen Ressourcen langfristig eher geringer. Gleichzeitig werden immer mehr und immer komplexere Anforderungen an die Vereine herangetragen. Neben gesellschaftlichen Entwicklungen wie Nachhaltigkeit oder Gleichberechtigung ist hier auch das Thema Digitalisierung zu nennen.  

    Wieso kann Hauptamt eine Bereicherung für Vereine sein? 

    Das Hauptamt könnte dafür sorgen, dass gerade zentrale und wichtigen Themen nicht aufgeschoben oder liegen gelassen werden. Dies können beispielsweise wichtige Bereiche wie Nachwuchsgewinnung oder etwa Sponsoring sein, die dann einen festen Ansprechpartner zugeordnet werden können. Entscheidend wir aber sein, dass Haupt- und Ehrenamt Hand in Hand arbeiten und als gemeinsames Ziel die Weiterentwicklung des Vereines haben. 

    Was erhofft ihr euch vom Webinar? 

    Wir erhoffen uns einen „offenen Austausch“ zu diesem Thema. Es muss nicht zwangsläufig für jeden Verein die beste Lösung sein, aber es bietet Chancen zur Weiterentwicklung. Daher sollte sich jeder Vereinsverantwortlicher, dem die Zukunft des Vereins am Herzen liegt, sich zumindest einmal mit dem Thema beschäftigt haben.

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  • Wieso der Leichtathletik-Verband Sachsen eine Sprechstunde zum Thema Hauptamt durchführt

    Der Leichtathletik-Verband Sachsen führt am 08. Dezember eine Sprechstunde zu Hauptamt im Verein gemeinsam mit Klubtalent durch

    Simon Schneider arbeitet seit 2018 in der Geschäftsstelle des Leichtathletik-Verbands Sachsen und ist dort für die Wettkampforganisation zuständig. Gemeinsam mit Klubtalent hat er nun eine digitale Sprechstunde zum Thema Hauptamt im Leichtathletik Verein angestoßen. Diese findet am 08. Dezember um 19 Uhr statt. Vorab stand er uns ein wenig Rede und Antwort. 

    Hallo Simon, wie ist in deinen Augen die aktuelle Situation vieler Leichtathletik Vereine im Verbandsgebiet?

    Wir beobachten in den letzten Jahren den Trend, dass immer mehr kleine Vereine verschwinden bzw. sich an größere Vereine angliedern. Zudem beklagen viele Vereinen einen Mitgliederschwund  vor allem im Kinder- und Jugendbereich, der durch Corona verstärkt wurde. Leider wird auch immer wieder deutlich, dass das Ehrenamt überlastet ist. 

    Gibt es weitere Herausforderungen? 

    Ja, leidet mangelt es oft an Übungsleiter*innen und Kampfrichter*innen und viele Vereine stehen vor der Herausforderung im Winter ausreichende Hallenkapazitäten zu bekommen.

    Kann Hauptamt eine Bereicherung für Leichtathletik Vereine sein?

    Die Aufgaben eines Vereins werden immer vielfältiger und alleine die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften wie Steuern, Datenschutz etc. sind für das Ehrenamt kaum zu leisten. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine hauptamtliche Person sich intensiver um den Verein kümmern sowie mehr Zeit in eine bessere Außenwirkung investieren kann. Außerdem hat sie Person mehr Zeit sich fortzubilden. 

    Was erhofft ihr euch von dem Webinar?

    Wir glauben, dass es die Zukunft ist, dass Vereine mindestens eine hauptamtliche Stelle haben. Dadurch ist dann auch eine bessere, schnellere und intensivere Kommunikation möglich und wir als Verband profitieren davon, da z.B. die Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Vereinen leichter wird  

    Ihr wollt an der Sprechstunde teilnehmen? Dann schreibt uns eine Mail an lisa.steffny@klubtalent.org oder meldet euch direkt hier an.

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  • 4 Fragen an Carsten Matthias vom Bayerischen Tischtennis-Verband

    Ob und wie das Hauptamt in Vereinen positive Auswirkungen hat, interessiert uns als Verband und hoffentlich auch unsere Mitgliedsvereine.

    Seit 25 Jahren ist Carsten Matthias Geschäftsführer des Bayerischen Tischtennis-Verbands (BTTV) und kennt somit die Vereinslandschaft wie kein Zweiter. Gemeinsam mit dem restlichen Team der hauptamtlich besetzten Geschäftsstelle versucht er, den Mitgliedern möglichst professionelle Dienstleistungen zu bieten und sie dabei zu unterstützen, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie sich ebenfalls professionalisieren können. Daher veranstalten der BTTV und Klubtalent am Dienstag, den 23.11. um von 18 Uhr bis 19.30 Uhr eine digitale Sprechstunde zu dem Thema „Hauptamt im Tischtennisverein“. 

    Hallo Carsten, wie ist in deinen Augen die aktuelle Situation vieler Tischtennis Vereine im Verbandsgebiet?

    Unsere Mitglieder sind sehr heterogen aufgestellt: Die überwiegende Zahl ist als Abteilung in einem Mehrspartenverein tätig, nur ca. 10 % sind reine Tischtennis-Vereine. Wir haben eine Spanne vom „kleinen Dorfverein“ mit nur einer Mannschaft bis hin zu einer gut strukturierten Organisation mit vielen Angeboten für diverse Zielgruppen (Jugend, Erwachsene, Freizeit- und Wettkampfsport). Jeder Mitgliedsverein hat deshalb individuelle Herausforderungen, die teils finanzieller, teils struktureller Natur sind, wobei die Corona-Beschränkungen leider den seit einigen Jahren zu verzeichnenden, leicht stetigen Abwärtstrend bzgl. der Anzahl von Vereinen, Mannschaften und Personen mit Spielberechtigung beschleunigt haben. 

    Was sind neben Corona die größten Herausforderungen für (Tischtennis-) Vereine aktuell?

    Nach unseren Erkenntnissen beschäftigt unsere Mitgliedsvereine die Gewinnung/das Halten von Mitgliedern, die Führung der Abteilung/des Vereins, Probleme mit Hallenzeiten und insbesondere bei Mehrspartenvereinen die Akzeptanz der Sportart Tischtennis im Vergleich z.B. zum Fußball.

    Wieso kann Hauptamt eine Bereicherung für Sportvereine sein?

    Wenn sich die Vereinsmitglieder nicht selbst aktiv im Verein/in der Abteilung engagieren und quasi nur eine Dienstleistung des Vereins in Anspruch nehmen wollen, dann könnte eine hauptamtliche Begleitung zu einer Professionalisierung dieser Angebote führen; dies beginnt mit einem zuverlässigen, ausgebildeten Trainer und könnte sich bei Verwaltung/Organisation/Kommunikation fortsetzen. 

    Was erhofft ihr euch von dem Webinar?

    Der BTTV kommt mit dem Thema Hauptamtlichkeit in Sportorganisationen immer häufiger in Berührung. Bei unserem Spitzenverband gibt es Bestrebungen, eine hauptamtliche Führung einzurichten, im BTTV haben wir in etlichen Bereichen hauptamtliche Verantwortung installiert, und ob und wie das Hauptamt auch in Vereinen positive Auswirkungen haben kann, interessiert uns als Verband und hoffentlich auch unsere Mitgliedsvereine – wir sind gespannt auf das Webinar.

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