• Vereinssoftware: Die 4 besten Programme im Vergleich

    Mit einer Vereinssoftware die Arbeit deutlich erleichtern und Zeit sparen. Wir zeigen euch wie. 

    Im diesem Text erfährst du:

    Was ist eine Vereinssoftware?

    Eine Vereinssoftware erleichtert es euch und eurem Vorstand, den Verein besser zu verwalten.

    Durch die vielen Funktionen unterstützt sie euch unter anderem beim Verwalten der Mitglieder, bei der Buchhaltung und der Kommunikation mit den Vereinsmitgliedern. Die Vereinsverwaltung wird dadurch deutlich schneller, denn alle Daten liegen digital und übersichtlich an einem Ort.
    Mit einer Vereinssoftware spart ihr also viel Zeit und Arbeit und sorgt für eine einfachere Zusammenarbeit im Verein.
    Welche Software am besten geeignet ist, hängt unter anderem von der Größe eures Vereins, dem benötigten Funktionsumfang und dem vorhandenen Budget ab.

    Die vier besten Programme stellen wir euch hier vor:

    easyVerein

    Die Software easyVerein wurde – wie der Name schon sagt – speziell für Vereine entwickelt. Sie ist für alle Vereine (wie Sport-, Musik-, Kulturvereine und Hilfsorganisationen) geeignet. easyVerein bietet verschiedene Lizenz- und Preismodelle an. Je nach euren Bedürfnissen könnt ihr jederzeit Funktionen zubuchen oder abbestellen.

    Es gibt eine kostenlose Demoversion, die ihr zeitlich unbegrenzt testen könnt.

    Was ihr mit der Software machen könnt:

    • alle Stamm- und Kontaktdaten, Rechnungen und Dokumente zentral an einem Ort sammeln
    • Mitglieder und ihre Stammdaten immer und überall online aktualisieren und verwalten
    • über das Online-Aufnahmeformular neue Mitglieder schnell und einfach selbst registrieren lassen
    • Serien-E-Mails und -briefe direkt in der Software erstellen und an Mitglieder verschicken
    • Termine und Aufgaben verwalten
    • Inventar verwalten
    • alle Einnahmen und Ausgaben des Vereins erfassen und einen schnellen Überblick über die finanzielle Situation verschaffen      
    • Bankumsätze automatisch abrufen
    • Belege hochladen und mit den entsprechenden Buchungen verknüpfen
    • Beitragsrechnungen für Mitglieder automatisiert erstellen 
    • Sammellastschriften und Sammelüberweisungen erstellen
    • Spendenbescheinigungen ausstellen
    vereinssoftware-easy-verein
    Quelle: easyverein.com

    Vorteile:

    • kostenloser Support (Telefon, Chat, E-Mail)
    • App für Smartphones und Tablets
    • Einnahmenüberschussrechnung möglich
    • Online-Banking-Schnittstelle
    • DATEV-Schnittstelle für die Zusammenarbeit mit der Steuerberatung
    • SEPA-Schnittstelle
    • eigener Mitgliederbereich für internen Austausch
    • Online-Aufnahmeformular
    • Mitglieder können ihre Daten selbstständig aktualisieren
    • GoBD-konform 
    • DSGVO-konform
    • klimaneutral 
    • deutscher Serverstandort
    • Förderung für gemeinnützige Hilfsorganisationen möglich

    Nachteile:

    • keine Umsatzsteuervoranmeldung über ELSTER möglich

    Linear Vereinsverwaltung

    Linear Vereinsverwaltung ist eine Vereinssoftware, die für sämtliche Vereinsarten (wie Angel-, Tierschutz-, Sport-, Musik- und Umweltverein) genutzt werden kann. 

    Sie ist flexibel an die Bedürfnisse eures Vereins anpassbar. Es gibt verschiedene Varianten und Preismodelle mit unterschiedlichen Funktionen. Nicht bei allen Produkten sind alle Funktionen enthalten – zum Beispiel ist die Client-Server-Lösung erst bei der Premium-Version inklusive.

    Client-Server-Lösung bedeutet in diesem Fall, dass ihr die Software nicht über einen Webbrowser nutzt, sondern sie auf eurem eigenen Server installiert, damit ihr von mehreren Arbeitsplätzen darauf zugreifen könnt.

    Ihr könnt die Vollversion 30 Tage kostenfrei testen. 

    Was ihr mit der Software machen könnt:

    • beliebig viele Mitglieder und Adressen verwalten  
    • Benutzer*innen unterschiedliche Rechte (Schreib-, Leserechte) geben
    • Termine, Wiedervorlagen und Kontakte verwalten
    • (Serien-)Briefe und E-Mails erstellen und verschicken 
    • Spendenquittungen ausstellen
    • Einnahmen und Ausgaben buchen
    • Kassenbuch führen
    • Beiträge automatisch einziehen und buchen
    • offene Posten anzeigen und eventuell Mahnungen verschicken
    • Beitragsrechnungen schreiben 
    • Vereinsentwicklung auswerten
    • Anlagen und Inventar verwalten  
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    Quelle: linear-software.de

    Vorteile:

    • kostenloser Support (Hotline, FAQ, Lernvideos, Schulungen)
    • DATEV-Schnittstelle für Datenaustausch mit der Steuerberatung 
    • Online-Banking-Schnittstelle
    • SEPA-Einzel- und Sammelüberweisungen
    • GoBD-konform
    • DSGVO-konform
    • Einnahmenüberschussrechnung möglich
    • Umsatzsteuervoranmeldung möglich

    Nachteile:

    • gratis Testversion nur 30 Tage nutzbar

    ClubDesk

    ClubDesk kann ebenfalls für alle Vereine und Clubs eingesetzt werden und auch hier gibt es verschiedene Versionen und Preismodelle, die ihr individuell für euren Verein erweitern könnt. 

    Für die Buchhaltung ist ClubDesk weniger gut geeignet als easyVerein und Linear Vereinsverwaltung – unter anderem, weil ihr die Daten nicht mit der Steuerberatung teilen könnt.

    Dafür hat die Software aber andere Stärken. Ihr könnt darüber zum Beispiel eure Website bauen und pflegen.

    ClubDesk bietet eine eingeschränkte Gratisversion für kleine Vereine. Außerdem könnt ihr die kostenpflichtigen Versionen kostenfrei und unverbindlich 30 Tage testen. 

    Was ihr mit der Software machen könnt:

    • an einem Ort alle Vereinsdaten und -dokumente sammeln, aktualisieren und verwalten
    • neue Mitglieder anlegen oder importieren
    • uneingeschränkt Zugriffsrechte vergeben und verwalten
    • Termine und Veranstaltungen planen
    • Serienbriefe und E-Mails an Mitglieder senden
    • Mitgliedern eine Vereins-E-Mail-Adresse erstellen
    • die Vereins-Website erstellen und pflegen 
    • Rechnungen für Mitgliedsbeiträge schreiben
    • Einnahmen-Ausgaben-Rechnung führen
    • Spendenquittungen ausstellen
    • offene Rechnungen einsehen und Zahlungserinnerungen oder Mahnungen schicken
    • SEPA-Lastschriften einrichten
    • Kassenbuch führen
    • automatisch Buchungen für Rechnungen und Zahlungseingänge erstellen

    Vorteile:

    • kostenloser Support (Telefon, E-Mail, TeamViewer)
    • DSGVO-konform
    • Online-Banking 
    • Vereins-E-Mail-Adressen möglich
    • Einnahmenüberschussrechnung möglich
    • Serverstandort in der Schweiz

    Nachteile:

    • noch keine App
    • kann keine Anlagen und Inventar verwalten
    • keine Umsatzsteuervoranmeldung über ELSTER möglich
    • keine DATEV-Schnittstelle, um Daten mit der Steuerberatung zu teilen

    KURABU

    KURABU ist – wie die anderen Programme auch – für alle Vereine geeignet.  

    Mit dieser Vereinssoftware erledigt ihr die Buchhaltung zwar nur eingeschränkt – um zum Beispiel eure Vereinsausgaben zu erfassen, benötigt ihr momentan ein weiteres Tool. Dafür bietet der Kundenservice eine individuelle telefonische Beratung, umfangreiche Supportmöglichkeiten und ist schnell erreichbar. 

    Ihr könnt die Vollversion unverbindlich für 30 Tage kostenfrei testen. Danach richtet sich der Preis nach der Anzahl eurer Vereinsmitglieder. Neu gegründete Vereine können KURABU ein Jahr lang kostenlos nutzen.

    Die Variante KURABU lite ist gratis – allerdings ist der Funktionsumfang auf Mitgliedsanträge und Spendenverwaltung beschränkt.

    Was ihr mit der Software machen könnt:

    • alle Vereinsdaten und -dokumente übersichtlich an einem Ort verwalten
    • Veranstaltungen und Termine planen
    • Rechnungen automatisiert erstellen, ablegen und an Mitglieder versenden 
    • Zahlungserinnerungen per E-Mail schicken
    • automatisiert Spenden sammeln und Quittungen ausstellen
    • SEPA-Sammellastschriften einrichten
    • digitale Mitgliedsausweise erstellen
    • über den eigenen Mitgliederbereich alle Mitglieder informieren und einzeln mit anderen oder in Teams austauschen lassen durch E-Mail, Chatnachrichten, Pinnwand, News-Artikel etc.
    • Mitglieder über die Plattform eigene Daten und Dokumente einsehen und selbst pflegen lassen 
    •  eigene KURABU-Webseite einrichten
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    Quelle: kurabu.com

    Vorteile:

    • umfangreicher kostenloser Support (E-Mail, Hotline, Online-Schulungs-Videos, Schulungen, FAQ)
    • digitaler Mitgliedsantrag
    • eigenes Vereinsbranding möglich (eigenes Logo hinzufügen, Vereinsfarben anpassen)
    • als App für Mitglieder verfügbar
    • E-Mails über eigene Vereinsadressen versenden
    • Unterstützung bei Förderanträgen möglich
    • Server in Deutschland
    • DSGVO-konform
    • Online-Banking möglich
    • Datenaustausch mit der Steuerberatung möglich

    Nachteile:

    • für die Buchhaltung nur eingeschränkt nutzbar
    • keine Umsatzsteuervoranmeldung möglich
    • keine Einnahmenüberschussrechnung möglich

    Gibt es auch kostenlose Vereinssoftware?

    Viele Hersteller bieten Gratis- oder Testversionen ihrer Vereinssoftware an. Diese Versionen haben aber einen begrenzten Umfang oder sind zeitlich befristet. 

    Daneben gibt es auch Open-Source-Software (zum Beispiel JVerein). Diese Software-Lösungen sind kostenlos, bieten eine schnelle Hilfe über die Community und sind häufig sehr gut entwickelte Programme. Allerdings sind sie oft kompliziert anzuwenden, Tools werden eventuell nicht weiterentwickelt, es gibt keine Updates oder es kann sehr schwierig sein, diese Programme in bereits vorhandene gekaufte Software zu integrieren.

    Fazit: Durch eine Vereinssoftware wird die Vereinsverwaltung erheblich leichter

    Jeder Verein braucht früher oder später ein Programm für die Verwaltung. Ihn mit Papier und Excel-Tabellen zu organisieren, ist viel zu unpraktisch und frisst wertvolle Zeit, die ihr an anderer Stelle besser einsetzen könntet. 

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    Mit einer Vereinssoftware erleichtert ihr euch die Arbeit deutlich. Denn dadurch sind eure Vereinsdaten zentral an einem Ort gespeichert und ihr habt immer und überall Zugriff darauf. 

    Außerdem gehören Aktenstapel und Papierhaufen endlich der Vergangenheit an und die Verwaltung kann sogar Spaß machen. Ihr habt endlich mehr Zeit, euch in eurem Verein zu engagieren, auf Erfolge zu konzentrieren und das Vereinsleben zu genießen. 

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    Wenn ihr euch unsicher seid, welches Programm für euch am besten ist, probiert es einfach aus. In der Regel gibt es eine gratis Testversion, mit der ihr direkt in das Tool hineinlunsen könnt. Unsere persönliche Empfehlung: KURABU.

    Ihr wollt euch nicht nur durch eine Vereinssoftware die Arbeit erleichtern? Dann ist unser Programm „Hauptamt-ready“ vielleicht genau das Richtige für euch. Wir unterstützen Vereine dabei, ihren Vorstand und die Mitglieder durch hauptamtliche Mitarbeiter zu entlasten.

  • Mehr Mitglieder durch ein Update eurer Vereins Webseite

    Social Media Accounts und eine Homepage gehören mittlerweile fast schon zur Grundausstattung eines jeden Vereins. Das Problem: Das reine Besitzen dieser Kanäle ist nicht ausreichend, sondern sie müssen auch mit Leben gefüllt werden. Daher zeigen wir euch heute ein paar einfach Inhalte, die auf keiner guten Homepage fehlen dürfen. 

    Social Media Accounts und eine Webseite gehören mittlerweile fast schon zur Grundausstattung eines jeden Vereins. Das Problem: Das reine Besitzen dieser Kanäle ist nicht ausreichend, sondern sie müssen auch mit Leben gefüllt werden. Daher zeigen wir euch heute ein paar einfache Inhalte, die auf keiner guten Homepage fehlen dürfen. 

    Wie bei so vielen Dingen im Leben, gilt auch bei der Suche nach einem neuen Verein: Der erste Eindruck zählt. Schließlich möchte niemand zu einem Verein, bei dem man sich nicht sicher ist, ob er überhaupt noch existiert, weil der letzte aktuelle Beitrag von 2013 ist. Oder aber bei dem man gefühlt drei Stunden investieren muss, um überhaupt herauszufinden, ob es ein passendes Team für mich gibt und ob dieses in einer für mich geeigneten Liga spielt. Nur um dann entweder keine Ansprechperson zu finden oder feststellen zu müssen, dass das Team niemanden mehr sucht. 

    Daher solltet ihr eure Vereinsbrille einmal kurz ablegen, euch eure Webseite genauer anschauen und euch folgende Fragen stellen: 

    1. Ist unsere Webseite auf dem neuesten Stand?
    2. Sehe ich mit wenigen Clicks, welche Teams es bei uns gibt?
    3. Finde ich direkt unsere Ansprechperson und kann ich diese Personen einfach kontaktieren? 

    Hier kann es sich auch lohnen, Personen zu fragen, die nicht direkt im Verein involviert sind und diese um ein ehrliches Feedback zu bitten. 

    Könnt ihr alle Fragen mit gutem Gewissen mit „Ja“ beantworten? Perfekt! Dann habt ihr schonmal ein gutes Fundament. Gibt es das ein oder andere „Nein“? Dann wird es höchste Zeit nachzubessern! 

    Um euch dies möglichst zu vereinfachen, haben wir euch eine kleine Checkliste zusammengestellt, welche Inhalte eure Webseite enthalten sollte: 

    • Übersicht über verschiedene Sportangebote (Abteilungen, Teams, etc.) 
    • Hinweis, ob noch Spieler*innen, Athlet*innen, Teilnehmende gesucht / aufgenommen werden 
    • Ggf. Ligazugehörigkeit / Ausrichtung der Teams angeben, damit schnell klar wird, ob dies meinem Niveau entspricht
    • Trainingszeiten und Trainingsort
    • Trainer*innen, Funktionsteam, Abteilungsleitung, etc. angeben (inkl. Email-Adresse, Telefonnummer, Bild und ggf. Qualifikationen)
    • Ggf. Mannschaftsfoto 
    • Möglichkeit des Probetrainings deutlich machen 
    • Mitglieder des Vorstands inklusive Bilder und Kontaktdaten angeben
    • Social Media Profile verlinken 
    • Satzung, Mitgliedsantrag und Beitragsordnung (oder Beitragshöhe) angeben, ggf. als Download zur Verfügung stellen
    • Sponsoren verlinken und Möglichkeiten des Sponsorings aufzählen 
    • „Jobbörse“ für welche Sportgruppen / Teams etc. noch Ehrenamtliche gesucht werden 

    Bereits kleine Tricks werten eure Webseite so schon auf. Besonders mit Bildern könnt ihr euren Verein nahbarer machen und im Idealfall Sympathiepunkte sammeln. Hinzu kommt, dass es für einige Personen eine Rolle spielt, ob der*die Trainer*in männlich oder weiblich ist. Auch die Wichtigkeit von Telefonnummern ist nicht zu unterschätzen, da manche Personen nicht lange auf eine Email-Antwort warten möchten. Durch eine gut strukturierte und mit den wichtigsten Inhalten gefüllte Webseite sparen sich zudem Interessierte viel Zeit bei der Recherche und ziehen nicht frustriert zum nächsten Verein von dannen, weil sie nicht direkt die Informationen finden, die sie suchen.  

    Was ihr auf eurer Webseite ebenfalls beachten solltet: 

    • Inhalte regelmäßig auf Aktualität überprüfen (Gibt es die Teams noch? Sind der Vorstand und die Trainer*innen noch aktiv? usw.) 
    • Kontaktdaten auf Seriosität überprüfen (Zebra123@web.de z.B. ist ggf. keine geeignete Vereinsadresse)  
    • Solltet ihr eine Kategorie News haben, diese regelmäßig mit Inhalten befüllen, damit nicht der Eindruck vermittelt wird, dass der Verein nicht mehr aktiv ist  
    • Nicht nur einen Kontakt über das Kontaktformular ermöglichen (Dieses sieht zwar seriös aus, doch gleichzeitig sorgt es auch für Anonymität. Zudem kann es ärgerlich sein, wenn ich schnell ein Anliegen habe bzw. niemanden erreiche und dann immer wieder den Weg über das Formular gehen muss) 

    Auf den ersten Blick sieht dies natürlich nach viel Arbeit aus und auch nicht jede Person hat das Know-How, um an einer Webseite herumzuwerkeln. Aber glaubt uns: Jede Investition in eure Homepage – egal, ob zeitlicher oder finanzieller Natur – zahlt sich auf Dauer drei und vierfach aus und kann euch von der Konkurrenz abheben.

    Daher nehmt euch die Zeit und ergänzt nach und nach eure Homepage um diese Inhalte oder engagiert eine Person, die dies professionell macht. Hier gibt es oft auch vergünstigte Angebote für gemeinnützige Vereine. Oder wer weiß: Vielleicht gibt es sogar unter euren Mitgliedern eine Person, die sich damit auskennt. Einfach mal fragen. Mittlerweile gibt es zudem viele gute kostenfreie Tools (z.B. WordPress) mit denen ihr eine Homepage leicht selbst bauen und bei denen euch Tutorials Schritt für Schritt durch den Aufbau durchdirigieren. 

    Dann bleibt nur noch eins zu sagen: Viel Spaß beim Rumwerkeln! 

    Vielleicht auf interessant: Wie sich neue Mitglieder bei euch willkommen fühlen

  • Liebe Eltern und Vereinsmitglieder: Deshalb reichen 8€ Mitgliedsbeitrag NICHT, um einen Verein zu finanzieren

    Eine Antwort für jammernde Eltern und Mitglieder.

    Beim Crowdfunding geht es vor allem darum, dass eigene Netzwerk als Unterstützer*innen zu gewinnen. Beim Verein sind das die Eltern und die eigenen Vereinsmitglieder. Die Herausforderung: “Wir zahlen doch schon Mitgliedsbeitrag, wieso sollen wir jetzt noch einmal extra Geld hinlegen?. Ein Satz, den wohl jede*r Ehrenamtliche*r schon einmal gehört hat. Zu hören auch bei folgenden Situationen: Wieso soll ich jetzt noch mein Kind zum Spiel fahren? Kuchen backen? Beim Vereinsfest helfen? In der Abteilung mithelfen? Mich als Trainer*in oder Schiedsrichter*in engagieren?

    Die bittere Wahrheit: Grundsätzlich gibt es eine Minderheit im Verein. Diese engagiert sich ehrenamtlich, hilft mit, gibt Zeit und/oder Geld. Und dann gibt es noch die anderen, die Mehrheit, die trainieren und spielen. Das Ganze in Zahlen: 8,75 Millionen Ehrenamtliche und Helfer*innen geben, 28,7 Millionen Vereinsmitglieder nehmen.

    Deshalb möchten wir ein wenig Aufklärungsarbeit leisten. Liebe Eltern, Spieler*innen, liebe Gesellschaft: Deshalb reichen 8€ Mitgliedsbeitrag im Monat nicht aus, um einen Verein, eine Mannschaft zu finanzieren.

    Zwischen sozialer Verträglichkeit und ausreichender Höhe

    Aller Anfang ist hierbei die Gemeinnützigkeit. Laut Gemeinnützigkeit soll der Mitgliedsbeitrag im Verein “sozial verträglich” sein. Jeder soll es sich leisten können, Sport im Verein zu treiben. Das gilt auch für Personen, die am Existenzminimum leben.

    Ich interviewte den damaligen Vorstand des Stuttgarter Eishockey-Clubs für meine Bachelorarbeit zum Thema Crowdfunding. Die Antwort zur Notwendigkeit alternativer Finanzierungsmittel: Sie sind relevant, weil „diese die Diskrepanz aus den Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und den Kosten des Nachwuchses decken.” Wäre der Mitgliedsbeitrag nicht sozial verträglich gestaltet, müsste sich dieser auf mindestens 60€ belaufen. Im Monat wohlgemerkt. Andere Finanzierungssäulen wie Sponsoring, Staatliche Zuschüsse, Ticketeinnahmen oder eben Crowdfunding müssen die entstehende Differenz ausgleichen. Fällt der Verein bei Sponsoren durchs Raster und kürzt die Kommune die Zuschüsse bleibt als Finanzierungsmittel fast keine andere Möglichkeit als eben das Geld von Mitgliedern, Freund*innen, Familien, Fans und Unterstützer*innen einzusammeln.

    (K)eine Selbstverständlichkeit


    Auch ich erhielt während meiner Abteilungsleiter-Zeit immer wieder obige Aussage. Besonders eine E-Mail einer Mutter hatte mich getroffen. In dieser hatte sie sich über unsere Trainer beschwert (zu Recht) und dann noch folgenden Satz hintergeschoben: “Und Trikots sollten eigentlich in einem Verein wie dem MTV, wo alle Mitglieder Mitglieds-Beiträge plus Extra-Beiträge für die diversen Abteilungen bezahlen, eine Selbstverständlichkeit sein.” Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ihre Mitarbeit bei unserer Crowdfunding-Aktion für neue Trikots sich auf das Nötigste belief.
    Um für derartige Kommentare gewappnet zu sein, habe ich euch hier meine Antwort hineinkopiert, gerne zum Übernehmen.

    Auf das Thema Beiträge und Extra-Beiträge (die im Übrigen für die Basketball Abteilung nicht anfallen) möchte ich gerne anhand von Zahlen eingehen.

    8€ Mitgliedsbeitrag im Monat reichen gerade mal, um eine*n C-Lizenz Trainer*in für diesen Monat zu bezahlen (Hinweis: C-Lizenz ist fast der niedrigste Trainer*innenschein) und zwar auch nur, wenn bei 2 Trainingseinheiten in der Woche die Mannschaft mindestens 16 Spieler*innen umfasst. Damit erhält ein*e Trainer*in 16€ pro Trainingseinheit OHNE Spieltage. Dies bedeutet, dass die Trainer*innen an Wochenenden und zusätzlich für die ganze Organisation drumherum nicht bezahlt werden und diese Aufgaben in ihrer Freizeit übernehmen.

    Von 8€ Mitgliedsbeitrag sind dann noch nicht bezahlt:

    • Trikots (die v.a. in der Jugend auf ominöse Weise immer wieder verschwinden)
    • Bälle (die v.a. in der Jugend in fremden Hallen auf ominöse Weise immer wieder verschwinden und deswegen regelmäßig neu gekauft werden müssen)
    • Miete für Busse (leider sind immer weniger Eltern bereit, ihre Kinder zu Auswärtsspielen zu fahren)
    • Miete Trainings- und Spielhallen
    • mobile Spielanzeigen (2 Stück á 800€ pro Anzeige)
    • Spielberichtsbögen, Vierfarbige Stifte
    • Strafen
    • Spielverlegungsgebühren ( 35€ pro Spielverlegung, normalerweise bis zu 20 Spielverlegungen in der Saison = 700 €)
    • Spieler*innenmeldegebühren (8€ pro Jugendspieler bei über 120 jugendl. Mitgliedern = 960€, 14€ bei Seniorenspieler*innen), zzgl. Verbandsumlagen, Schiedsrichter*innenumlagen, Mannschaftsgebühren (ca. 1.000€)
    • neue Linien in der Halle oder neue Bälle, weil der Verband auf die Idee kommt, die Dreierlinie weiter nach hinten zu legen oder Damenbälle kleiner zu machen
    • Rücklagen, die wir bilden, um zukünftig ein JBBL oder NBBL-Team tragen zu können (eine Saison kostet hier i.d.R. bis zu 30.000€)
    • theoretisch anfallende Personalkosten, die durch das Ehrenamt gedeckt werden (der 10-köpfige Vorstand arbeitet im Monat bis zu 20h ehrenamtlich in seiner Freizeit, über Mithilfe von Elternseite freuen wir uns immer :))

    Auch wenn wir diesen Zustand gerne hätten, mit ehrenamtlicher Arbeit können wir für den Preis keine Fullservice Kinderbetreuung anbieten, ohne dass alle mitanpacken. Eltern wie die Spieler*innen selbst, der Vorstand, der Verein, die Kommune. Wir arbeiten ausnahmslos alle im Vollzeitjob, der MTV passiert nachts und am Wochenende.

    Aufgrund unseres schnellen Wachstums freue ich mich deshalb umso mehr, wenn Eltern wie Sie den Trainer*innen Organisationsarbeit abnehmen, weil sie Autos und Fahrer für Auswärtsfahrten zur Verfügung stellen, einen Kuchen backen für unseren Verkauf bei den Heimspielen oder ihre Kinder dazu motivieren, sich als Trainer*in oder Schiedsrichter*in zu engagieren. Wir würden uns freuen, wenn Sie auch andere Eltern dazu motivieren könnten, sich hier zu engagieren und uns bei unserer Arbeit zu unterstützen.

    Mit besagter Mutter hatte ich daraufhin ein sehr konstruktives Gespräch. Ihr war einfach nicht bewusst, was eigentlich für Kosten bei einem Verein alles anfallen und was für eine Arbeit wir als ehrenamtlicher Vorstand leisten und zwar für Kinder, die nicht unsere eigenen sind.

    Was für Vorurteile habt ihr während eurer Zeit als Trainer/Abteilungsleiter oder Helfer im Verein schon gehört?